WASSER
In der Regel platziert man das Wasser -nicht- in der Nähe der Futterstelle. Warum? Katzen sind bekanntermaßen sehr reinliche Tiere. Sie sind in gewisser Hinsicht sogar ziemlich hygienisch veranlagt. Eine Katze würde ihre Beute naturgemäß nicht an einen dreckigen Tümpel oder an ein Wasserloch tragen. Hier könnte sich, aus Sicht der Katze, ihre leckere Beute mit Bakterien verseuchen und aasig werden. Die Katze frisst die Beute normalerweise sofort auf. Zumindest dann, wenn sie Hunger hat. Eine Außnahme gibt es allerdings. Ist die frisch erjagte Beute sehr, sehr dreckig wäscht die Katze sogar außnahmsweise ihre Beute sauber. Der natürliche Instikt sagt der Katze, Wasser und feste Nahrung werden grundlegend an -verschiedenen- Orten aufgenommen.
Beliebt sind flache sowie breite Trinkgefäße. Hier kann bequem geschlabbert werden ohne das die sensiblen Schnurrbarthaare durch Enge an der Schnauze zu sehr eingeknickt werden. Es eignen sich flache sowie breite Glas- oder Keramikschälchen sehr gut, die an verschiedenen Orten innerhalb des Katzenlebensraums platziert werden. Gefäße aus Plastik können möglicherweise den Geschmack des Wassers unangenehm verändern. Weichmacher in Plastik lösen sich häufig und gefährden zusätzlich die Gesundheit. Katze lieben die Auswahl und benutzen gern mehrere Trinkwasserstellen, z.B. auf dem Fensterbrett oder in verschiedenen Nieschen der Wohnung. Einige Katzen bevorzugen fliesende Gewässer. Möglicherweise lohnt sich die Anschaffung eines Katzentrinkbrunnen (z.B. aus Glas/Keramik) oder man genießt das Ritual die Katze aus dem Wasserhahn trinken zu lassen. Das Trinkwasser in Deutschland hat eine hohe Qualität. Möchte man diese Qualität noch erhöhen gibt es spezielle Trinkwasserfilter die z.B. Kalk, Hormone etc. aus dem Wasser filtern. Solch ein speziell gefiltertes Wasser schmeckt natürlich noch besser. Hat die Katze eine geeignete Auswahl an Trinkgelegenheiten, fördert man so sogar die Wasseraufnahme. Dieses hat wiederrum den Vorteil, dass man langfristig gesehen u.a. die empfindlichen Nieren der Katze durch den Spüleffekt pflegt.
FUTTER
Die Katze sollte stets ungehindeten Zugang zum Futter (24 Stunden am Tag) haben. Katzen fressen zwischen 12-16 kleine Mahlzeiten am Tag! In der Natur ist ihre erbeuteten Futterportionen relativ klein. Es wird wenig dafür aber häufig gefressen. Bei übergewichtigen Katzen empfiehlt es sich mehrmals täglich eine kleine Portionen Feuchtfutter anzubieten. Für den Hunger zwischendurch eignen sich Futterbälle und Activity Boards recht gut die mit Trockenfutter, gegebenenfalls in der kalorinreduzierten Variante als so genanntes Indoor-Futter oder Low-Fat-Futter, befüllt sind. So kann die Katzen den ganzen Tag über verteilt ihre kleinen Portionen fressen, wird aber nicht zu übergewichtig.
KATZENTOiLETTEN
Faustregel: Pro Katze 1 Toilette + 1 Katzentoiletten. Bestenfalls mit feinkörnigen, klumpfenden Katzenstreu, geruchlos, sauber und am liebsten ohne Deckel bzw. Haube. Mehrmals täglich Urin/Kothaufen entfernen. Regelmäßig komplett säubern. Katzen sind von Grund auf sehr reinliche Tiere. Mehr davon siehe Katzenklo-Management
RUHEPLÄTZE
Sind sehr wichtig für unsere Stubentiger. Verbringen sie doch zwischen 16-21 Stunden am Tag mit Körperpflege, Dösen und schlafen. Katzen in reiner Wohnungshaltung schlafen mehr als Katzen die regelmäßig Freigang erleben. Am liebsten sind diese Ruheplätze erhöht und mit Sichtschutz. Ganz nach dem Motto, selber das Umfeld sehen und beobachten können aber selbst nicht gesehen werden. Dann wird sich besonders wohlgefühlt. Bei älteren Katzen sollte der Weg dorthin einfach gestaltet werden, zum Beispiel mit Tritthocker oder Kartons die als Stufen dienen können.
KRATZGELEGENHEiTEN
Das Kratzen ist ein elementares Bedürfnis jeder Katze. Zum Einen schärft sie ihre Krallen, zum Anderen markiert sie ihre Umgebung mit Pheromonen. Des weiterem kratz die Katz´um Stress abzubauen und um Wohlgefühle aufzubauen. Katzen kratzen vornehmlich an Ein- und Ausgängen von Räumen, da jedes Zimmer ein neues Territorium, aus Sicht der Katze, darstellt. Häufig auch in der Nähe Ihrer Schlafstellen und auf dem Weg von der Schlaf- zur Futterstelle. Stellen oder bringen Sie in diesen Bereichen sichere und katzengerechte Kratzgelegenheiten auf bzw. an. Schlecht sind Kratzangebote die wackelig sind und mit der sie mit ihren Kralle sogar hängen bleiben könnte. Mag die Katze daran nicht kratzen, gefällt ihr der Ort und/ oder das Material nicht. Am liebsten mögen Katzen wenn die Kratzgelegenheit Fasern ziehen kann.
BESCHÄFTIGUNG
Katzen müssen in der Natur ihre Beute selbst fangen und beschäftigen sich einen großteil des Tages mit der Organisation von Nahrung. Sie möchten lauern, anschleichen und Beute fangen spielen. Ganz toll sind Spielangeln die eine Beuteatrappe in der Größe und Form einer Maus oder eines Vogels haben. Hiermit kann eine Jagdsequenz besonders gut nachgeahmt werden. Spielen Sie mit Ihrer Katze, aber machen Sie sich nicht selbst zum Spielobjekt. Das heisst, niemals die eigenen Hände oder Füße zum Spielen benutzen. Spielen Sie mindestens 2 x 10 Minuten täglich mit Ihrer Katze. Bei Kitten wesentlich häufiger!
KATZENGRAS
Für unsere Katzen ist das knabbern an Pflanzen ein natürliches Bedürfnis. Unsere Wohnungskatzen reinigen hierdurch ihren Magen- Darmtrakt von Haaren. Katzengras stellt eine unbedenkliche Möglichkeit für Katzen dar, denn viele Dekopflanzen sind sehr ungesund für Katzen. Finden Sie selbst heraus welches Katzengras Ihrem Kätzchen besonders schmeckt. Ob es nun Gras aus der Natur ist oder aus dem Fachhandel. Meistens bevorzugen sie ein Gras oder Pflanzen, die nicht zu hart bzw. zu scharfkantig aber auch nicht zu weich sind, außerdemm mögen sie es oft morgens zu knabbern. Das Katzengras sollte stets zur Verfügung angeboten werden. Wenn das Gras zwischendurch zurückgeschnitten und mit etwas Wasser besprenkelt wird, wirkt es oftmals wieder attraktiv auf die Katze. Der Standort sollte wieder separat von allen anderen Ressoursen sein.
FELLPFLEGE
Unsere Samtpfoten sollten nettweise von uns regelmäßig in der Fellpflege unterstützt werden. Es gibt verschiedene weiche und angenehme Bürsten und Kämme die dafür sorgen, dass die abgestorbenen Haare leicht entfernt werden können. Ganz toll ist es, wenn mit Untensilien gebürstet und gekämmt wird, die auf die Katze sanft einwirken. Zum einen stärkt es die Beziehung zwischen Tierhalter und Katze, zum Anderen verhindert man zu viel verschluckte Haare im Magen- Darmtrakt der Katzen die sogar zu einem Magen- Darmverschluß führen können.
ZUWENDUNG
Katzen lieben ihre Unabhängingkeit. Sie entscheiden wann sie die Nähe des Menschen als angenehm empfinden. Ihre Anhänglichkeit wird umso größer, je mehr sie das Gefühl haben, ihr Leben nach eigenem Willen und Wollen einrichten zu können. Die Katze benötigt jeden Tag Zuwendung von ihren Bezugspersonen. Da Katzen Individualisten sind, kann die Intensität des Nähebedürfnisses sehr schwanken. Die meisten Katzen lieben es, wenn ihre Menschen mit ihnen leise und in einer lieblichen Tonart mit ihnen sprechen. Streicheleinheiten sollten jedes Mal respektvoll der Katze gegenüber, einfühlsam und sanft erfolgen. Sie lieben es vor allem am Köpfchen gestreichelt und sensibel gekrault zu werden. Grobe Streicheleinheiten oder sogar grobes Spiel führt zur Distanz dem Katzenhalter gegenüber, womöglich sogar zu Angst und Agressivität der Katze gegenüber Menschen und anderen Tieren.
RiTUALE
Positive Rituale stärken die Bindung zwischen dem Tierhalter und dem Tier. Sie sorgen für ein Gefühl von Regelmäßigkeit und Sicherheit.
SiCHERHEiT
Leider kommt es immer wieder vor, dass Katzen von Balkonen oder aus dem Fenster stürzen. Katzen haben einen Instinkt und wenn sie im Jagdtrieb sind, fokussieren sie ihre Beute und vergessen alles um sich herum. Katzen sind wahre Künstler in ihrer Bewegung und landen, wenn sie genug Zeit haben sich zu drehen, auf Ihren Vorderpfoten. Allerdings stürzen sie nicht von einem Apfelbaum auf eine weiche grüne Blumenwiese, sondern leider häufig dann aus einer Etagenwohnung auf den harten Beton. Sichern Sie Fenster und Balkone mit geeigneten Schutznetzen!
Achtung Kippfenster: Sichern Sie Ihre offenen Kippfenster mit handelsüblichem Kippfensterschutz ab oder verbauen Sie ihre Fensterfront so, dass der Katze der Zutritt zum Kippfenster verhindert wird. Andernfalls verschließen Sie Ihre Kippfenster, wenn Sie aus dem Hause gehen! Geraten die Katzen bei dem Versuch mal etwas Neues auszuprobieren, aus Langeweile oder weil sie hunger haben, durch den Spalt eines angekippten Fensters, bleiben sie oft stecken. Durch Befreiungsversuche rutschen sie immer weiter nach unten. Dadurch kommt es zur Unterbrechung der Blutversorgung und zu Quetschungen der Inneren Organe. Dieses sogenannte Kippfenster-Syndrom ist hochgradig lebensgefährlich und Bedarf einer sofortigen Notfall-Behandlung beim Tierarzt oder in einer Tierklinik.
MEHRKATZENHAUSHALT
Damit keine Spannungen zwischen den Katzen auftreten, sollten alle genannten Punkte beachtet werden. Die meisten Spannungen treten aufgrund von Ressoursenmangel auf. Ressoursen aus Sicht der in der Wohnung gehaltenen Katze sind: genug saubere Katzentoiletten viele geeignete Kratzgelegenheiten, ruhige Entspannungs- und erhöhte Aussichtsplätze, Futterplätze, Trinkgelegenheiten, liebevolle Zuwendung durch den Tierhalter. Diese Ressoursen dürfen gern im Überfluss angeboten werden!
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Katzen brauchen stets ungehinderten Zugang zu gesundem Futter, sauberes Wasser, saubere Katzentoiletten und Ruheplätze. Sie benötigen eine Auswahl an Kratzgelegenheiten sowie liebevolle Zuwendung durch den Halter und Bezugspersonen. Sie benötigen diese Führsorge täglich, Tag ein Tag aus, zuverlässig und mit einer großen Portion einfühlsamer Liebe.